foodservice - 2025-05 - Seite 54-55: Im Gespräch mit Chefredakteur Boris Tomic erläutert Steffen Greubel, Vorstandsvorsitzender der Metro AG, aktuelle Branchenthemen und die strategische Ausrichtung seines Konzerns. Schwerpunkte des Interviews: Mehrwertsteuer, Mindestlohn und Zukunft des Großhandels > Nun steht fest, dass ab dem 1. Januar 2026 die reduzierte Mehrwertsteuer von 7 Prozent dauerhaft für die Gastronomie gilt. Einige Gastronomen zeigen sich dennoch enttäuscht aufgrund der Verzögerung. Wie beurteilen Sie die Entscheidung? Steffen Greubel: Die Entscheidung ist als großer Erfolg für die Branche zu werten. Angesichts der zahlreichen Themen im Koalitionsvertrag ist es bemerkenswert, dass die Gastronomie diesen Schritt erreicht hat. Ich finde es fast ein wenig vermessen, jetzt enttäuscht zu sein, weil es später kommt als ursprünglich gewünscht. Dass wir als eines der letzten Länder in der EU nun endlich diesen ermäßigten Steuersatz durchgesetzt haben, ist ein bedeutender Erfolg. … Der Mindestlohn steht vor weiteren Erhöhungen, voraussichtlich auf 14,50 oder 15 Euro. Wie bewerten Sie die Wirkung auf die Gastronomie? Die angekündigten Mindestlohnerhöhungen werden die Personalkosten weiter erhöhen, da es eine Kaskadenwirkung nach oben gibt. Wenn der Mindestlohn steigt, ziehen die Gehälter höherer Positionen ebenfalls nach. Die Gastronomie wird diesen enormen Kostendruck nur bewältigen können, wenn sie konsequent Maßnahmen zur Effizienzsteigerung ergreift. … Welche Maßnahmen empfehlen Sie den Gastronomen konkret? Die Branche muss stärker auf Prozesskosten und Effizienz achten, etwa durch Lieferantenkonsolidierung, einen stärkeren Fokus auf Eigenmarken und Convenience- Produkte und vor allem mehr digitale Lösungen. Unsere Eigenmarken, insbesondere Metro Chef, sind bei gleicher Qualität rund 15 bis 20 Prozent günstiger als vergleichbare Markenprodukte. … ff
>>> Branchen: Service > Fachliteratur > Wirtschaftsnachrichten / Wirtschaftsmeldungen