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„Beleuchtung ist kein Selbstzweck“ Sabine De Schutter und ihr Studio

Top hotel - 2025-07/08 - Seite 88-92: Sabine De Schutter und ihr Studio denken Licht nicht als technische Pflicht, sondern als kreatives Gestaltungselement mit emotionaler Wirkung. Im Gespräch mit Tophotel erläutert sie, warum Licht von Anfang an mitgedacht werden muss, und weshalb ein kluger Schalter oft mehr bewirkt als die teuerste Leuchte. > Frau De Schutter, Ihr Büro arbeitet eng an der Architektur. Wie gelingt es Ihnen, Licht als integralen Bestandteil des Entwurfs zu denken? In vielen Projekten wird Licht noch immer als rein technische Notwendigkeit betrachtet. Dabei verschenkt man eine enorme gestalterische und emotionale Kraft - gerade im Hotelbereich, wo Atmosphäre, Wohlbefinden und Identität entscheidend sind. Wir verstehen Licht als integralen Bestandteil der Architektur. Unser Fokus liegt nicht auf Produkten, sondern auf Erlebnissen: Wie fühlt sich ein Raum am Tag an, wenn das Licht das natürliche Tageslicht subtil ergänzt? Wie verwandelt sich dieser Ort abends in eine stimmungsvolle Szenerie, die Gäste willkommen heißt, inspiriert und zur Ruhe kommen lässt? Wir arbeiten eng mit Architekten und Innenarchitekten zusammen, um Licht gezielt einzusetzen: zum Leiten, Inszenieren, Kaschieren - und um mit gezielten Akzenten visuelle Hierarchien zu schaffen. … Wie gehen Sie bei einem Hotelprojekt vor, vom ersten Gespräch bis zur Umsetzung? Wir tauchen zunächst tief in die Identität der Marke ein und stellen uns folgenden Fragen: Was ist das Konzept? Für welche Zielgruppe wird der Raum gestaltet? Welches Ambiente soll entstehen? Beleuchtung ist kein Selbstzweck. Es ist ein strategisches Werkzeug, um Markenwerte zu transportieren und Räume lebendig wirken zu lassen. Deshalb analysieren wir genau, wie die verschiedenen Bereiche im Hotel genutzt werden. Ebenso entscheidend ist die gestalterische Sprache von Architektur und Interior Design. . … Welche Lichtstimmungen sind in den Zimmern besonders und wie setzt man sie um? Anders als zu Hause muss im Hotelzimmer alles auf engem Raum funktionieren: Lesen, Arbeiten, Entspannen, Ankommen. Wesentlich ist daher eine sorgfältige Kombination aus direktem, indirektem und diffusem Licht. Leselicht am Bett sollte gut ausgerichtet, blendfrei und individuell steuerbar sein. Am Spiegel braucht es klares, gleichmäßiges Licht, das keine Schatten wirft und dem natürlichen Licht möglichst nahekommt. …ff

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