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Funktionsweise der Eisspeichertechnologie

hotelbau - 2025-02 - Seite 69-: Eisspeicher bedienen sich unter anderem der Energie, die beim Wechsel des Aggregatzustands vom Wasser zum Eis frei wird. Bei diesem Phasenübergang von flüssig zu fest wird etwa so viel Wärme frei, wie zum Erwärmen derselben Menge Wasser von 0 auf 80 Grad Celsius benötigt wird. Die sogenannte spezifische Phasenumwandlungsenthalpie ist im Vergleich zur spezifischen Wärmekapazität relativ hoch. So liegt etwa die Schmelzenthalpie von Wasser bei 334 Kilojoule pro Kilogramm, die spezifische Wärmekapazität bei nur etwa 4,19 Kilojoule pro Kilogramm (also etwa 1/80). Dementsprechend ist die Energiedichte eines Eisspeichers im Vergleich zu einem Heißwasserspeicher viel größer. So werden bei der Abkühlung von einem Liter Wasser um ein Grad Celsius beziehungsweise ein Kelvin 1,163 Wattstunden Energie frei. Bei der Vereisung eines Liters Wasser bei nahezu konstant 0 Grad Celsius werden weitere 93 Wattstunden pro Kilogramm mal Kelvin von der Wärmepumpe nutzbare Kristallisationsenergie frei. Beim Heizen mit einer Eisspeicheranlage entzieht zum Beispiel die Sole- Wasser-Wärmepumpe dem Speicher Wärme, was zur Bildung von Eis führt. Dieses lässt sich fast ohne energetischen Zusatzaufwand zur Kühlung verwenden. Bei der Kühlung wiederum wird Wärme aus dem Inneren des Gebäudes aufgenommen und per Wärmepumpe an den Speicher abgegeben. Ein Teil des Eises schmilzt also dort. ... Wird in der frostigen Jahreszeit etwa 2.000 Stunden geheizt, kann das so entstehende Eis (ohne Berücksichtigung von Verlusten) auch 2.000 Stunden Kälte zur Verfügung stellen. Meist liegt die Kühlperiode im Sommer jedoch trotz zunehmender Hitze und einer längeren Zeitdauer nur bei rund 600 bis 1.000 Stunden. Entsprechend bleiben rund 1.000 Stunden „Kühlzeit" übrig. Ist kein zusätzlicher Kältebedarf - etwa in angebundenen Nachbargebäuden - vorhanden, müssen Speicher so dimensioniert werden, dass in der Heizperiode mehr Eis gebildet werden kann, als im Sommer zum Kühlen benötigt wird und eine ausreichende Regeneration möglich ist. … ff

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