foodservice - 2025-07/08 - Seite 70-72: Bei Transgourmet ist der Kampf gegen Lebensmittelverschwendung Chefsache. Geschäftsführer Achim Schmeel und Nachhaltigkeitsleiterin Kathrin Caro verraten im Gespräch, wie sie Verluste runterfahren, warum Planung alles ist - und weshalb Gastronomen doppelt profitieren, wenn weniger in der Tonne landet. > Herr Schmeel, warum ist denn das Thema Lebensmittelverschwendung für Transgourmet so zentral? Achim Schmeel: Wir verfolgen den Anspruch, das nachhaltigste Unternehmen der Branche zu sein. Lebensmittelverschwendung ist dabei für uns ein zentraler Hebel - neben CO2- Emissionen und anderen Nachhaltigkeitsthemen. Was wir entlang der Wertschöpfungskette entsorgen, kostet uns bares Geld. Deshalb sage ich intern oft: Einfacher können wir kein Geld verdienen, denn jede vermiedene Verschwendung steigert quasi direkt unseren Reingewinn. Daher ist mir das Thema nicht nur ökologisch, sondern als Controller auch aus finanzieller Sicht enorm wichtig. Seit wann ist der Kampf gegen Lebensmittelverschwendung für Sie bei Transgourmet ein strategisches Thema? Achim Schmeel: Offiziell seit 2014, als wir United Against Waste mitgegründet haben. Auch vorher war Lebensmittelverschwendung natürlich ein Aspekt, allerdings vor allem unter dem Blickwinkel von Abschriften und Verderb. Kathrin Caro: Der ökologische Gedanke hat sich erst mit der Zeit stärker durchgesetzt. Ende 2019 wurde von der damaligen Bundesregierung das Nationale Dialogforum für den Groß- und Einzelhandel initiiert als ein Baustein der „Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung“. Wir waren von Beginn an mit dabei. Daraus entstanden ist im Sommer 2023 der „Pakt gegen Lebensmittelverschwendung“, dem neben uns 13 weitere Unternehmen wie Rewe, Hello Fresh und Tegut angehören. Für uns haben wir 2021 erstmals ein konkretes Nachhaltigkeitsziel dazu formuliert: Mindestens 99,5 Prozent der eingekauften Lebensmittel sollen bis 2026 der menschlichen Ernährung zugutekommen. Wie nah sind Sie diesem Ziel schon gekommen? Kathrin Caro: Im vergangenen Jahr lagen wir bei 99,3 Prozent. Heißt im Umkehrschluss: 0,7 Prozent der eingekauften Lebensmittel landen noch in der Tonne. Bei unseren Einkaufsvolumen reden wir hier von nicht unerheblichen Mengen. Welche Produkte landen besonders häufig in der Tonne? Achim Schmeel: Besonders betroffen sind ultrafrische Produkte wie Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und Molkereiwaren - alles, was schnell verdirbt - oder bei Transport und Lagerung schnell leiden kann wie etwa ein Kopfsalat. … ff
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