Küche - 2023-07 - Seite 20-23: In Zeiten des Fachkräftemangels setzen auch viele Betriebe im Gastgewerbe verstärkt auf die Arbeitskraft der Generation 50/55plus. Doch wie gut ist diese Lösung?> Ein besonderes Augenmerk auf ältere Beschäftigte und spezielle Unterstützungsmaßnahmen für Best Ager in Zeiten des Fachkräftemangels? Christian Mittermeier hat dazu eine ganz klare Haltung: „Nein, wir fördern alle Mitarbeiter und zwar so, wie es für sie passt." Der erfahrene Koch betreibt in Rothenburg ob der Tauber neben seinem Restaurant „Villa Mittermeier" das Hotel „Mittermeiers Alter Ego". Der 57-Jährige meint: ,,Schlicht und ergreifend ist es mir völlig egal, wie alt ein Mitarbeiter ist. Viel wichtiger ist es doch, ob jemand mit allem, was ihn oder sie ausmacht, auf der passenden Position eingesetzt wird." Es gehe darum, welche individuellen Fähigkeiten und Bedürfnisse er oder sie habe, „um zum Wohle des Unternehmens und zu seinem oder ihrem eigenen Wohlergehen bestmöglich gefordert und gefördert zu werden". Es zähle der einzelne Mensch, es zähle das Team. ... Leistungsfähiger als angenommen: Die Autoren der Studie „Erfahrung rechnet sich" verklären ältere Mitarbeiter nicht zu Super- Arbeitskräften, aber sie wollen auch negative Fehleinschätzungen entkräften - etwa die, dass angeblich im Alter generell die Produktivität abnimmt. Das könne wissenschaftlich nicht belegt werden, betonen sie. Untersuchungen etwa aus Frankreich, Israel und Schweden lassen sich sogar so deuten, dass die Produktivität im Alter ansteigt. Als sicher gilt: „Die Kompetenzen Älterer sind in allen vier entscheidenden Dimensionen der Unternehmensstrategie erfolgstreibende Faktoren'; sprich: bei Finanzen (weil sich Erfahrung rechnet), bei Prozessen (weil sich mit Erfahrungswissen Prozesse optimieren lassen), bei Kunden (weil Erfahrung zu Kundenzufriedenheit und Absatzerfolg führt) und bei Potenzialen (weil sich aus Kompetenzen Älterer Erfolgsgrundlagen schaffen lassen). ... ff
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