First Class - 2023-06/07 - Seite 22-23: Fünf Vertreterinnen aus Gastronomie und Hotellerie teilen ihre Ansichten über Frausein in der Branche> Wie beurteilen Sie die Stellung von Frauen in der Branche? Agnes Karrasch: Ich glaube, dass wir uns im Wandel befinden. Aufgrund der Arbeitsbedingungen, die sich durchaus langsam ändern, wird der Beruf für uns als das körperlich schwächere Geschlecht ganz automatisch einfacher erreichbar. Und es kommen immer mehr Frauen in verantwortungsvolle Positionen. Iris Goller: Die Stellung der Frau als Leitung in der Gemeinschaftsverpflegung hat über die Jahre kontinuierlich zugenommen. Die berufliche Ausbildung und vor allem die Weiterbildungen und Zusatzqualifikationen haben dies ermöglicht. Es macht mir sehr viel Freude viele starke Frauen in der Küchen- oder Betriebsleiterposition zu sehen. In der Geschäftsführung sind sie leider noch weniger zu finden. ... Was muss sich ändern? ... Maike Menzel: Ob sich etwas Bestimmtes ändern muss, ist sicherlich für jeden ganz individuell zu betrachten. Mitarbeiterinnen in der Gastronomie wissen um die Bedingungen und Abläufe sowie Hierarchien Bescheid. Gelegentlich kann es helfen, dass sich der männliche Part in der Küche in seiner Ausdrucksweise und in seiner dominierenden Präsenz zurücknimmt, um das Arbeitsumfeld für ein gleichberechtigtes Miteinander zu gestalten. Gewiss ist es Köchinnen eine Hilfe, wenn Arbeitgeber weniger Vorurteile gegenüber Frauen mit Familie in der Gastronomie haben und mehr Flexibilität in Position und Arbeitszeit zeigen würden. ... Haben Sie selbst bereits berufliche Benachteiligung erfahren? ... Iris Goller: In meiner beruflichen Laufbahn: Nie. Bereits mit 20 Jahren hatte ich die Stellvertretung des Küchenleiters. Karina Ansos: Nein, ich habe keinerlei Nachteile in meiner Karriere erfahren, sondern ganz im Gegenteil viel, an meine jeweilige Position angepasste Unterstützung von - jedoch in der Tat überwiegend - männlichen Mentoren erhalten. ... ff
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