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Diversity & New Work: Wir brauchen Regeln für flexibleres Arbeiten / New-Work-Expertin Sara Weber

foodservice - 2023-06 - Seite 29-30: New-Work-Expertin Sara Weber setzt sich für eine gesündere Arbeitswelt ein. Die braucht es dringend, wenn die Beschäftigten nicht noch mehr an ihr Limit gebracht werden sollen. In die richtige Richtung gehen Weber zufolge der angehobene Mindestlohn und flexible Arbeitsmodelle. Außerdem macht sie sich für Chancengleichheit stark> Woran krankt die Arbeitswelt? Um diese Frage geht es in Sara Webers kürzlich erschienenem Buch. Lösungsansätze für eine gesündere und gerechtere Arbeitswelt liefert sie gleich mit. Als Redaktionsleiterin von LinkedIn war Weber lange das Gesicht des Netzwerks in Deutschland. Dann reichte sie die Kündigung ein, setzte sich an den Schreibtisch und verfasste 224 Seiten, die unter folgendem Titel veröffentlicht wurden: „Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?“. Inzwischen gilt Weber als New-Work-Expertin. Frau Weber, einer Ihrer Gastbeiträge begann mit der Frage: Muss meine Arbeit mich glücklich machen? Ihre Antwort lautete Nein. Warum? Sara Weber: Die kurze Antwort lautete „Nein“, die längere „Darf sie, aber muss sie nicht“. Ich glaube, das ist der Knackpunkt. Wir sind dazu übergegangen, sehr viel Sinnhaftigkeit aus unserer Arbeit zu ziehen und dafür andere Bereiche hintanzustellen. Natürlich ist es schön, einen tollen Job zu haben, der einem Freude bereitet. Aber alles aus dieser Arbeit ziehen zu wollen, finde ich schwierig. ... Wie lässt sich die Arbeitswelt reparieren? Ein wichtiger Punkt ist die Arbeitszeit. So haben wir seit den 1960er-Jahren das 5-Tage-Modell beziehungsweise die 40-Stunden-Woche. In derselben Zeit haben wir bessere Technologien entwickelt, es gibt mehr erwerbstätige Frauen und die Produktivität ist stark gestiegen. Das hat die Vollzeit-Arbeitszeit aber nicht beeinflusst. Und die Menschen, für die das nicht funktioniert, die sich für Teilzeit entscheiden, darunter viele Frauen und Mütter, müssen oft große Gehaltseinbußen hinnehmen. Das zementiert auch Strukturen wie die ungerechte Aufteilung der Sorgearbeit. Eine Lösung dafür wäre, die Vollzeit zu verkürzen. Das klassische Beispiel ist die 4-Tage- Woche. Wir sehen auch durch Tests in einigen Ländern und Unternehmen, dass das gut funktioniert. ... ff

 

 

  

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