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Rebranding: Erfolgreicher Identitätswechsel / Hotel Maximilian’s Augsburg

Top hotel - 2023-06 - Seite 12-15: Vor knapp drei Jahren hat Augsburgs historisches Grandhotel nicht nur den Namen Maximilian’s angenommen, sondern auch die Marke gewechselt. Managing Director Theodor Gandenheimer lässt Revue passieren, weshalb diese Schritte für die Zukunft des Hauses wichtig und richtig waren - und wie sich das Hotel seither entwickelt hat> Seit Theodor Gandenheimer (53) als Geschäftsführender Direktor der Drei Mohren GmbH 2015 die Leitung des Hotels Maximilian’s in Augsburg übernommen hat, ist viel Bewegung im Haus: 2019 der Michelin-Stern für das Gourmet-Restaurant „Sartory“, dazu die Eröffnung des 132. Hotelzimmers mit der „Suite 500“, neue Konzepte für das Restaurant „Maximilian’s“ und die Bar „3M“, und nicht zuletzt die 2021 erreichte Klassifizierung als Fünfsterne-Superior-Hotel. Die Zeit des Corona-Lockdowns wurde genutzt, um Renovierungsmaßnahmen durchzuführen, die Digitalisierung weiter auszubauen und die Servicestandards zu erhöhen. ... 2020 folgte - aufgrund des gesellschaftlichen Drucks - schließlich die Umbenennung des Hotels von „Drei Mohren“ in „Maximilian’s“. Dass der alte Name auf einer Geschichte wahrer Gastfreundschaft basierte, konnte daran nichts ändern. Sie besagt, dass der Gastwirt Konrad Minner Anfang des 18. Jahrhundert drei abessinische Mönche über den für sie unerwartet hereingebrochenen Winter gerettet hatte. „Auch wenn wir uns bemühten, den Namensursprung zu erklären, wurde er seit Jahren immer wieder verurteilt,“ so Gandenheimer. Zwischen 2018 und 2020 überschlugen sich dann die negativen Erfahrungen. Der Begriff Mohr galt inzwischen international als diskriminierend, negative Posts in den sozialen Medien, Demonstrationen vor dem Hotel und empörte Reaktionen von Gästen mehrten sich. „Ereignisse wie diese nahmen im Zuge des Erstarkens der Black-Lifes-Matter-Bewegung zu. Das kann man zwar durchstehen, muss aber jedes Mal erneut darauf reagieren und die Historie erklären“, so Gandenheimer, der die Reißleine zog, als der Name nachweisbar geschäftsschädigend wurde. „Reisebüros hatten storniert, ein Spezial- Reiseveranstalter mit neuer Ethik-Kommission nahm uns aus dem Programm, und dann erfuhren wir, dass sich eine große Verbandstagung sowie die Protokollabteilung des Deutschen Bundestages wegen des Namens gegen uns entschieden hatten. Wir haben die Verantwortung für 120 Mitarbeitende aus 17 Nationen, wir mussten handeln.“ Im gemeinsamen Brainstorming entschied sich das Team für den Namen Maximilian’s, da er typisch für Bayern ist und das Hotel zudem an der Augsburger Maximilianstraße liegt, deren Namensgeber Kaiser Maximilian I. (1459-1519) eine herausragende Bedeutung für Augsburgs Geschichte hatte. „Natürlich war es aufwendig, jeden Schreibblock und jedes Kuvert mit dem neuen Namen zu versehen, auch mussten die Einträge in sämtlichen Online-Portalen angepasst werden“, so Gandenheimer. „Aber im Grunde hatten wir es uns tatsächlich schlimmer vorgestellt.“ ... ff

 

 

  

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