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Gast-Perspektive: Draußen nur Gieß-)Kännchen? / Die neue Kolumne von Food-Joomalist Stevan Paul

Küche - 2023-06 - Seite 12-: Es war einer jener Sommerabende, die in Erinnerung bleiben: Wir ließen den Tag am Meer in der nahen Strandbar ausklingen, auf der hölzernen Hochterrasse war noch Platz mit Blick auf die Nordsee, dazu Bratfisch von der Plancha, Roséwein im eisbeschlagenen Champagnerkühler, Pommes rot-weiß für die Kids. Ein aufziehendes Gewitter schob sich so überraschend wie imposant vor den ersehnten Sonnenuntergang, dann ging es auch schon los. Gigantische Blitz-Türme über schwarzem Wasser, sintflutartiger Regen und alle Gäste drängten von der weitläufigen Terrasse rein in die winzige Bar. Es war eng und feucht, es wurde gemütlich, dann fröhlich. Neuer Wein und noch mehr Fisch und neue Freunde auch, mit denen wir spät erst im Mondlicht den Heimweg durch die Dünen fanden. ... Zurück zum Wetter, dessen Wechselhaftigkeit das größte Problem ist. Mit ein bisschen Mehraufwand lässt sich ein plötzlicher Gießkannenregen auffangen: Seien Sie vorbereitet, decken Sie auch drinnen alle Tische ein. Insbesondere im gehobenen Fine-Dining ergibt es Sinn, draußen nur soviel Gäste anzunehmen, wie auch drinnen sitzen könnten. Wer zweigleisig und auf Risiko fährt, kann seinen Umsatz steigern. Nur woher die zusätzlichen Kräfte nehmen? Der Hamburger Gastronom Hannes Schröder (Küchenfreunde, Herzstück) versucht es in diesem Sommer erstmals mit interaktiven Karten, mit denen die Gäste zumindest schon mal selbstständig via QR-Code und Funkterminal bestellen können. … ff

 

 

  

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