First Class - 2023-05 - Seite 1008-1010: München ist in der Hand der sechs großen Brauereien. Ganz München? Nein. Ein paar unbeugsame Brauer planen einen Angriff auf die angestammte Ordnung. > Betrachtet man die Münchner Brauereien-Landschaft, zeichnet sich ein relativ deutliches Bild: Seit jeher teilen die sechs großen Brauereien Augustiner, Hacker-Pschorr, Hofbräu, Löwenbräu, Paulaner und Spaten die Zapfhähne der bayerischen Landeshauptstadt unter sich auf. Nur hin und wieder machen kleinere Start-ups, Craft-Beer-Enthusiasten und andere Brauer von sich reden und erobern sich mit einer kleinen Fanbase mühsam ein Stück des Tortendiagramms. … Was ist echtes Münchner Bier? Ganz unrecht hat er damit nicht, spricht er doch einen wunden und viel diskutierten Punkt an, an dem sich Münchner Stammtischrunden wohl allzu häufig ab diskutiert haben. Hacker-Pschorr Bräu ist Teil der Paulaner Brauerei Gruppe, die selbst zu 30 Prozent zu Heineken gehört. Löwenbräu gehört seit 1997 gemeinsam mit Spatenbräu der Spaten-Löwenbräu-Gruppe an, die wiederum zur Anheuser- Busch-InBev-Gruppe gehört. Die Brauerei Staatliches Hofbräuhaus in München (auch: Hofbräu München) ist ein Staatsbetrieb des Freistaates Bayern. Augustiner, die älteste Brauerei der „großen Sechs", ist zu 100 Prozent im privaten Besitz, unter anderem der Edith-Haberland- Stiftung. Geht man nach rein sachlichen Kriterien, ist schnell geklärt, was Münchner Bier ausmacht: Der Begriff ist eine seit 1998 geschützte geografische Angabe für Bier, das innerhalb der Stadtgrenzen der Stadt München mit Münchner Quellwasser gebraut wird. … Für sein Vorhaben hat er sich einen Namen mit langer Geschichte gesichert: Münchner Kindl Bräu. Die Brauerei wurde 1880 gegründet und 1905 von Unionsbräu übernommen. Die Unionsbrauerei ging wiederum 1921 in der Löwenbräu auf. Seit 2015 liegen die Namensrechte bei Dietrich Sailer, denn der Paulaner-Mutterkonzern AB-InBev scheint im Kindl-Bräu kein Geschäftsmodell gesehen zu haben. …ff
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