Cost & Logis - 2023-04 - Seite 8-9: Der Autor Prof. Dr. Marco A. Gardini lehrt Tourismus, Internationales Hospitality Management und Marketing an der Hochschule Kempten. > Zahlreiche Unternehmen im Tourismus setzen sich mit Chancen und Grenzen einer neuen Arbeitswelt auseinander - scheinbar zumindest. Sie feilen am Arbeitgeberund Branchenimage, beugen sich angesichts des demographischen Wandels und Fachkräftemangels der neuen Verhandlungsmacht von Arbeitnehmern und investieren in Methoden, Prozesse und Strukturen aus dem New-Work-Baukasten. Doch die für einen Paradigmenwechsel notwendige Unternehmenskultur ist zumeist noch nicht entwickelt. Ein neues Verständnis von Führung und Zusammenarbeit bedarf eines fundamentalen Kulturwandels. Nur so lässt sich das Potenzial von New Work voll ausschöpfen und eine neue (andere) Kultur des Miteinanders etablieren, lassen sich neue (andere) Formen der Führung und Zusammenarbeit im Unternehmen verankern. Tourismusunternehmen müssen demzufolge eine bewusste Entscheidung treffen: Wie sehr sollen sich Strategie, Struktur und Kultur angesichts der Herausforderungen einer neuen Arbeitswelt wirklich verändern? Welcher Grad an Freiheit, Selbstorganisation, Demokratisierung, Vernetzung, Kollaboration, Agilität etc. ist gewünscht - und angesichts der bisherigen Kultur realistisch? … Eine große Herausforderung wird es dabei sein, die Erwartungen von drei bis vier Mitarbeiter-Generationen zufriedenstellend und inspirierend zu erfüllen. Besonders die Generation Y findet sich oftmals in der anspruchsvollen und konfliktbehafteten Rolle eines intergenerationalen Brückenbauers, mit Vorgesetzten aus der Boomer-Generation und Untergebenen aus der Generation Z. Stärker als die rein strukturellen und prozessualen Elemente von New Work als neue Form der Arbeitsorganisation sind somit die intra- und interpersonellen Herausforderungen der Organisationsgestaltung und -entwicklung zu berücksichtigen, wie sie sich in erster Linie vor dem Hintergrund verstärkter sozio-demographischer und sozio-kultureller Veränderungen in den Belegschaftsstrukturen perspektivisch ergeben werden…. ff
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