Cost & Logis - 2023-02 - Seite 12-13: Pontus Berner ist Co-Founder und Managing Partner von berner + becker revenue management. Im Interview spricht er über verändertes Revenue Management, Systeme, den „Faktor Mensch" und den Blick nach vorn> Die Hotellerie nimmt nach drei düsteren Jahren wieder Fahrt auf. Inwieweit hat die Pandemie das Revenue Management (RM) der Betriebe verändert? Das Revenue Management hat sich stark verändert. Früher hieß es in der Regel, das Revenue Management könne die Nachfrage nicht beeinflussen, sondern nur dafür sorgen, dass das Hotel einen auskömmlichen Anteil an der Nachfrage bekommt. Im Zuge der Pandemie mussten die Revenue Manager dann über die reine Preisgestaltung hinausgehen und mehr strategisch arbeiten, um neue Nachfrage zu generieren, indem sie neue Geschäftsmöglichkeiten durch neue Segmente, neue Vertriebskanäle etc. finden. Das Spektrum ihrer Tätigkeiten deckt heute einen größeren kommerziellen Bereich ab. Auch die Technologie hat sich, wie in allen Branchen, weiterentwickelt. So führen wir bei berner + becker beispielsweise flächendeckend ein Business-Intelligence-Tool ein und implementieren immer mehr Preisalgorithmus-Systeme. Die Kernprinzipien des Revenue Managements bleiben aber gleich: Steigerung des Gewinns über Top-Line-Einnahmen. welche Konsequenzen hat es für das RM, wenn gewohnte Business-Zyklen keine Gültigkeit mehr haben bzw. wenn die Gewissheit reift, dass sich die Dinge schlagartig verändern können? Das ist eine Herausforderung. Frühere Nachfragemuster werden überflüssig. Es ist wichtig, die Erwartungen zu erfüllen, aber auch neue Chancen zu nutzen. Wesentlich ist, agil zu sein. Wir Menschen selber sind dabei von großem Vorteil, denn wir können die Strategie steuern und entsprechend schnell reagieren. Systeme zur Preisgestaltung hatten es schwerer, da die historischen Daten in gewisser Weise veraltet sind. Gute Systeme lernen allerdings schnell und passen sich an. ... ff
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