Gastrotel - 2023-01 - Seite 26-30: Alles sollte mit der Mehrwegangebotspflicht für die Gastronomie umweltfreundlicher und nachhaltiger werden. Doch eine Analyse des WWF bringt Ernüchterung: Danach lag der Anteil der Mehrweg-Verpackungen in der Gastronomie 2022 gerade einmal bei 0,7 Prozent. Die Gastro-Zeitschriften sind voll dem Thema. doch in der Praxis ist Mehrweg noch nicht wirklich angekommen> Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat im Januar 3.6 große To-go Anbieter in Testbesuchen unter die Lupe genommen und in einem Drittel der Fälle Verstöße festgestellt. Bei den Stichprobenbesuchen kontrollierten Tester der DUH das verpflichtende Angebot von Mehrweggeschirr. Das Gesetz sieht neben den Angebotspflichten jedoch auch die Information der Kunden über das Angebot vor. Dagegen wurde laut DUH noch umfangreicher verstoßen. In keiner einzigen der 35 untersuchten Filialen wurde beim Bestellvorgang von den Mitarbeitern ein mündlicher Hinweis auf vorhandene Mehrwegalternativen gegeben. ... Kein Wandel in der Breite: DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz beklagt, dass die seit Januar 2023 geltende Mehrwegangebotspflicht wiederverwendbaren Verpackungen zwar Rückenwind geben wird, aber für einen Wandel in der Breite nicht ausreicht: „Obwohl Speisen und Getränke mit dem neuen Gesetz in Mehrweg nicht teurer angeboten werden dürfen als in Einweg, bleibt die Wegwerfvariante in der Nutzung für viele Menschen einfacher - sie muss schließlich nicht wieder zurückgebracht werden. Verbraucherinnen und Verbraucher benötigen einen klaren Vorteil bei der Nutzung von Mehrweg. Dies lässt sich am wirksamsten mit der Verwendung von einheitlichen Mehrwegsystemen und einer Abgabe von mindestens 20 Cent auf Einwegbecher, -boxen und -besteck erreichen. Dadurch wird die umweltfreundlichere Mehrwegvariante finanziell attraktiver als Einweg." ... ff
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