AHGZ - 2023-04 - Seite 26-: Ursula Kriegl, verantwortlich für den Hospitality-Bereich bei EY Real Estate, über die Lage auf dem Hotelimmobilienmarkt, das Verhältnis von Eigentümer und Betreiber sowie die Bedeutung höherer Zimmerpreise für die Branche> Frau Kriegl, die Hotellerie steht nach der Coronakrise vor weiteren Herausforderungen. Zu den finanziellen Engpässen aufgrund der Pandemie kommen fehlende Mitarbeiter, gestiegene Löhne und massiv höhere Kosten für Energie und Waren. Wie ist es da um die Profitabilität bestellt? Es gibt mehrere Anknüpfungspunkte, um profitabel zu bleiben beziehungsweise wieder zu werden. Positiv ist für die Branche auf jeden Fall die schnelle Rückkehr der Übernachtungsnachfrage, sobald erst einmal die Corona-Restriktionen rund ums Reisen aufgehoben wurden. Das hatten selbst die Experten in dieser Form zuvor nicht unbedingt erwartet. Wichtig ist, dass es die Hoteliers geschafft haben, die Zimmerpreise zu erhöhen - das ist für die Branche gerade hier in Deutschland geradezu ein Quantensprung. Zumal das Bauchgefühl in einer schwierigen Situation mit vielen Unsicherheiten eher einen Preiskampf hätte erwarten lassen. ... Wie sehen Sie die Aussichten für Kongress- und Tagungshotellerie? Das Segment tut sich derzeit bei Investoren sicher etwas schwerer. Die sehen die starken Geschäftseinbrüche in der Pandemie und die Abhängigkeit von internationalen Gästen, die noch nicht in dem Maß zurückgekehrt sind. Außerdem befinden sich die Häuser oft eher in Stadtrandlagen, es gibt dadurch weniger andere Zielgruppen als Alternative. Ein Investor wird sich - ebenso wie Betreiber - schon überlegen, ob er sich wirklich auf dieses sehr flächenaufwendige Segment spezialisieren will. Aber man sollte die Tagungshotellerie nicht totsagen: Die Menschen wollen sich treffen! ... ff
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