Hotel&Technik - 2023-01 - Seite 24-27: Die Pandemie und ihre Folgen, der Krieg in der Ukraine sowie die damit verbundene Energiekrise bedrohen weiterhin die Wirtschaftlichkeit der Branche. Progros-Geschäftsführer Jochen Oehler ist überzeugt, dass Hotels ohne agile und verschlankte Prozesse künftige Krisen nicht mehr meistern werden Die Hotellerie bezeichnet sich selbst gern als Industrie, ist aber weit davon entfernt, wie Industrieunternehmen zu agieren“, sagt Jochen Oehler, seit 1999 CEO des Einkaufs- und Beratungsunternehmens für die Hospitality Progros. Er kennt die Branche wie kaum ein anderer und scheut sich nicht, den Finger auf die Wunde zu legen. Einen Ansatz, Hotels besser aufzustellen, sieht der Manager darin, den Gedanken eines optimierten Lean Managements aufzugreifen. „Als der Begriff Lean Management in den 1990er-Jahren aufkam, wurde er durch die Rationalisierungs- und Sparprogramme des damaligen Opel-Chefs José Ignacio López schnell negativ behaftet, weil sie zu desaströsen Qualitätsverlusten bei Opel führten“, ruft Oehler in Erinnerung. Er verstehe unter Lean Management aber nicht Preisdumping und Qualitätsverluste beim Einkauf oder die Entlassung von Mitarbeitenden, sondern sinnvoll verschlankte Prozesse, die die Hotellerie insbesondere im Back-of-the-House-Bereich umsetzen müsse. ... Für die Prozessoptimierung Back-of-the-House spreche auch, dass die noch verbliebenen Mitarbeitenden so mehr für den Service am Gast zur Verfügung stehen würden. Der erste Schritt zur Automatisierung sei die Digitalisierung. Der Einsatz von Robotik in der Küche gebe Köchen mehr Zeit für Kreativität. Auch im Bar-Bereich könne Robotik sehr hilfreich sein: Ein Bot kann einen Gin Tonic mixen, wenn er dafür programmiert wurde. Der Einsatz von Service-Robotern zur Unterstützung der Servierkräfte sollte ebenfalls geprüft werden. Auch wenn sie Oehlers Meinung nach nicht der große Hebel sind, könnten sie doch an der einen oder anderen Stelle unterstützen. ... ff
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