hotelbau - 2022-06 - Seite 13-: Inflation ist massiv gestiegen. Im September 2022 war der Verbraucherpreisindex (VPI) gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent gewachsen. Volks wirte rechnen mit weiteren Erhöhungen, unter anderem wegen der anstehenden Tariflohnsteigerungen und den damit einhergehenden Zweitrundeneffekten, da hier durch personalintensive Unternehmen die Preise abermals anheben. Zudem gibt es noch immer gestörte Lieferketten. Eine Entflechtung der Abhängigkeit von Russland als Rohstofflieferant und von China als „Werkbank des Westens" erzeugt weitere Friktionen und Preisanpassungen. Ob in solchen Turbulenzen eine Indexklausel im Pacht oder Mietvertrag noch Sinn hat, darf man bezweifeln. Zwar ist die Intention die Wertsicherung der Pacht, also der Schutz vor Geldentwertung und erhöhten Kosten. Jedoch steigt die Inflation weit stärker als die Immobilienkosten, denn vor allem die Darlehenszinsen bleiben weit zurück. … Alternativen oder Lösungsmöglichkeiten Politisch denkbar wäre die Implementierung eines eigen ständigen Index, also eines „Warenkorbs" der Immobilieninvestoren, bestehend vor allem aus Darlehenszinsen und typischen Immobilienkosten (Reparatur und Erneuerung). Jedoch ist das Zukunftsmusik. Als Alternative kommen sogenannte Spannungsklauseln infrage. Statt eine Warenkorb-Inflation heranzuziehen, zielen sie auf vergleichbare Marktmieten ab und sehen Anpassungen vor. Vom Ansatz her klingt das gut, jedoch erfordert das immer die Begutachtung durch einen Sachverständigen. Daher haben sich Spannungsklauseln kaum durchgesetzt beziehungsweise nur zur Angleichung an erhebliche Abweichungen des Marktes. …ff
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