foodservice - 2022-11 - Seite 1018-1020: Ein Gespräch mit Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Dehoga Bundesverbandes in Berlin, über die dramatische Lage der Gastronomie, explodierende Energiekosten, den möglichen „Energie-Eintritt" für Gäste und was die Politik jetzt machen muss, damit die Branche nicht in den Winterschlaf muss. > … Frau Hartges, Sie haben kürzlich Ihre Mitglieder zu den Energiekosten befragt und mit fast 6.000 Antworten so viel Rücklauf erhalten, wie kaum ein anderer deutscher Branchenverband. Wie kommen Gastronomiebetriebe mit den immensen Preissteigerungen zurecht? Bei vielen unserer 60.000 Mitglieder geht es jetzt um existenzielle Fragen, vor allem durch die explodieren den Energiekosten. Laut einer Dehoga- Umfrage von Anfang Oktober, an der sich 3.850 Mitglieder beteiligt haben, betrachten 66,1 Prozent die Kostenentwicklung im Bereich Energie als existenzbedrohend. Das sind dramatische Zahlen. Am 28. September hat Bundeskanzler Olaf Scholz den Abwehrschirm in Höhe von 200 Milliarden Euro stolz als „Doppelwumms" verkündet. Am 21. Oktober hat der Bundestag den Weg für das geplante 200 Milliarden Euro-Paket frei gemacht, indem er dem Gesetz zur Änderung des Stabilisierungsfondsgesetzes Planungssicherheit. zur Reaktivierung und Neuausrichtung des Wirtschaftsstabilisierungsfonds zugestimmt hat. … Was hilft den Betrieben, die mit dem Rücken zur Wand stehen, nun am meisten? Welche Forderungen stellen Sie an die Politik? Die Politik muss jetzt liefern. Sie muss die Energiesicherheit für den Winter gewährleisten, das zeitnahe Inkrafttreten der Gas- Der Energiepreisdeckel und Wärmepreis- muss wirksam Sein. bremse ist unerlässlich. Gleiches gilt für die Strompreis bremse. Wir erwarten, dass sichergestellt ist, dass alle Unternehmen des Gastgewerbes, unabhängig von ihrer Größe, von der Entlastungswirkung der Gas- und Strompreisbremse voll umfänglich erfasst werden. Zudem wäre es für alle Betroffenen sehr wichtig, bis spätestens Ende Oktober Klarheit darüber zu haben, wann diese Entlastungswirkungen in Kraft treten. Denn für die meisten Betriebe reicht die Einmalentlastung im Dezember 2022 und die dann nach den Vorschlägen der Gaskommission erst im März 2023 greifende Gaspreisbremse nicht aus, um zu überleben. …ff
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