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40 Köpfe: Walter Seib - Der Airport-Experte

foodservice - 2022-11 - Seite 140-141: Eine 60-Watt-Glühbirne, eine Rübli-Torte und Mövenpick-Gründer Ueli Prager lehrten Walter Seib die Liebe zum Detail. Ende der 80er-Jahre: Seib, Anfang 20, arbeitet in Stuttgart im Mövenpick-Betrieb am Schlossplatz, als Prager zu Besuch kommt. „Herr Seib, da hinten ist eine 60-Watt-Glühbirne verbaut. Da gehört eine 40-Watt-Birne rein“, meint Prager. Seib widerspricht, muss sich aber nach Überprüfung geschlagen geben - und bekommt von Prager vorgerechnet, wie hoch der Verlust wäre, würden in allen Mövenpick-Standorten die Glühbirnen 20 Watt mehr verbrauchen. Seib stimmt zu, glaubt aber an einen Zufall, dass dem Top-Manager ausgerechnet sein Versäumnis aufgefallen ist. Bis Prager vor einer Rübli-Torte stehenbleibt und sagt: „Die Marzipankarotte liegt verkehrt herum.“ „Da hab‘ ich gelernt, dass Details den Unterschied ausmachen können“, sagt Seib heute. Dass der gebürtige Wiener Seib heute CEO der Autogrill- Tochter HMSHost International mit Verantwortung für mehr als 14.000 Mitarbeiter in 18 Ländern sein würde, hätte er damals wohl selbst nicht gedacht. Doch schon früh wollte er Verantwortung auf strategischer Ebene übernehmen. Für eine Fortbildung zum Küchen- und Restaurant-Manager bei Mövenpick verzichtete der gelernte Koch auf eine Position als Chefkoch mit mehr als doppelt so viel Gehalt. Seine erste Management- Station war 1989 die Neueröffnung eines Mövenpick- Restaurants in Bremen. … Schiphol wird erfolgreich und zugleich eine Blaupause für Gastronomie am Flughafen und die Erfolgsgeschichte von HMSHost. Das Palais Café, eine Seafood Wine Bar und eine mediterrane Sandwich Bar sind bemerkenswerte Neuheiten. Seib erkennt, dass Gäste in der richtigen Atmosphäre bereit sind, am Flughafen viel Geld auszugeben. „Wenn man die Gastronomie upgradet und die richtigen Konzepte hinsetzt, wollen die Leute auch konsumieren“, erklärt er. Ein Beispiel: In der Seafood Wine Bar gab es teuren offenen Wein für 30 Euro das Glas. Das Team war skeptisch, aber der Wein wurde zum Bestselling Item. „Gerade Alleinreisende gönnen sich etwas. …ff

 

 

  

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