foodservice - 2022-11 - Seite 176-177: Geht raus in die Welt! Macht das, was euch wirklich Spaß macht!“ Mit dieser großen Freiheit wurde Cornelius Everke von seinen Eltern ins Leben entlassen. Er nahm sie beim Wort. Über das Ziel musste er nicht lange nachdenken. „Ich wollte immer nach Amerika.“ Ende der 80er-Jahre, gerade mal Mitte 20, steigt er in ein Flugzeug. Ziel: New York. Im Gepäck: eine Kaufmannsausbildung, Gastroerfahrung aus diversen Nebenjobs und - nach eigenem Bekunden - dürftiges Schulenglisch. Zehn Tage Zeit bis zum Rückflug veranschlagt Everke für seine Jobsuche. Und so tingelte er von Hotellobby zu Hotellobby und bat um ein Gespräch mit dem Direktor. Sein Mut wird belohnt: Sechs Monate später, zurück in New York, trat er seine Ausbildung als Management Trainee im Omni Berkshire Hotel in seiner Traumstadt an. In mehr als drei Jahrzehnten hat sich die Hospitality- Branche natürlich stark verändert. „Sie ist heute professioneller, anders kapitalisiert und digitalisiert“, sagt der heute 57-Jährige. Dennoch hat er der Branche nie den Rücken gekehrt. „Denn eines bleibt unveränderlich: Das Gastgewerbe ist ein People’s Business“, betont Everke. „Es geht immer darum, mit einem Team gemeinsam etwas zu erreichen und auf Augenhöhe zu kommunizieren.“ Eine Erfahrung der ersten Jahre, die den Trainee aus Deutschland prägt: „Hatte ich einen Gast aus Texas am Telefon, musste ich einen Bus Boy rufen. Schließlich habe ich kein Wort verstanden.“ 1994 verließ Everke New York, um eine noch fernere Welt kennenzulernen: Hongkong. Diesmal sitzt er nicht mehr allein im Flieger. Mit dabei ist seine spätere Frau. Wenige Monate später dann, in Erwartung des ersten Kindes, die Rückkehr in die Heimat Deutschland. Zu seiner eigenen Überraschung muss er nun nicht mehr selbst anklopfen - der nächste Arbeitgeber klopft bei ihm an. Warner Bros. engagiert den jungen Manager für den Aufbau der Gastronomie des ersten Film- und Entertainment Parks des US-Unternehmens in Deutschland, dem Movie Park in Bottrop. …ff
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