Küche - 2022-11 - Seite 11-: Was gibt es zu mir zu sagen? Ich stehe auf Gastronomie, bin mehr Westernhagen und Lindenberg als Fischer und Silbereisen; habe ein Faible für Konzepte und versuche immer durch die Brille der Gäste auf Projekte zu schauen. Das war's im Grunde. Und schon bin ich mittendrin in der aktuellen Achterbahn voller frustrierender Meldungen über Personalmangel, Kostensteigerungen, langer Zeit nicht mehrgekannter Inflationswerte, möglicher Energienotstände, pandemie- und kriegsbedingter Unsicherheiten für die nahenden Wintermonate, verbalen Unterhackens durch die Regierungsverantwortlichen und einem Wust von sicherlich gut gemeinten Ratschlägen branchenbegleitender Unternehmen. Habe ich etwas vergessen? Und wenn schon, ich glaube, die Aufzählung reicht durchaus, um das mentale Chaos zu beschreiben. Und wie es so ist, in gefühlten oder auch real nahenden „Krisen" kommen altbewährte Ratschläge aus der Schublade und werden, neu frisiert, zum Besten gegeben. Sicherlich gut, wenn uns das Kochen mit Deckel mal wieder in Erinnerung gerufen wird. Aber Hand aufs Herz, ist das heute nichttiefverwurzelt in der täglichen Arbeit unserer Kolleg: innen? Wer erst jetzt darüber nachdenkt, ressourcensparend zu leben und zu arbeiten, der hat zum einen die bereits spürbaren Gefahren des Klimawandels noch immer nicht begriffen und zum anderen wohl kein gutes Verhältnis zum Thema Kostenmanagement. Gleiches gilt für Preisfindung, Einkauf, stetige Angebotsprüfung und Anpassung an aktuelle Verbraucherwünsche. Wenn man die Flut von Kurznachrichten, Eilmeldungen, gewichtiger Pressemitteilungen und sonstiger Veröffentlichungen verfolgt, kann einem Angst und Bange werden. Der Untergang der Gastronomie kündigt sich an. Dienstleistung wird unmöglich. …ff
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