Küche - 2022-11 - Seite 22-23: Die Energiepreise schießen durch die Decke - eine kurzfristige Entspannung des Energiemarktes ist nicht in Sicht. Experte Carsten Popp sagt, worauf es jetzt auch für die Unternehmen des Gastgewerbes ankommt. > Die hohen Preise an den Handelsmärkten setzen die Unternehmen fast aller Branchen unter enormen Druck, so auch das Gastgewerbe. Denn die Energiepreise für leistungsgemessene Kunden haben längst Höchststände erreicht, die man bislang nicht für möglich hielt. Zum Beispiel muss ein Unternehmen mit einem Gasverbrauch von 70.000 Kilowattstunden (kWh) künftig mit einem Plus von 365 Prozent rechnen. Früher bekamen die verbrauchsintensiven, leistungsgemessenen Kunden die besten Preise. Seit diesem Jahr bekommen die kleinen, nicht leistungsgemessenen privaten und kleingewerblichen Kunden die mit Abstand günstigsten Preise. Bis auf wenige Ausnahmen findet faktisch kein Wettbewerb statt. Nahezu alle Lieferanten nehmen keine Neukunden mehr an. Angebote sind mit sehr hohen Risikoaufschlägen belegt. … Vorsicht beim Wechsel des Anbieters > Bei Gewerbetarifkunden besteht folgendes Risiko: Wenn Unternehmen jetzt in die Grundversorgung „wechseln" wollen, müssen sie vorher oftmals für die Dauer von drei Monaten in die teurere Ersatzversorgung. Da die Grundversorgung keine Preisgarantie hat und sich die Preise zwangsläufig erhöhen werden, muss ein Unternehmen für sich ermitteln, ob der Abschluss eines Vertrages mit einer festen Laufzeit sinnvoller ist. Bei Sondervertragskunden besteht zurzeit das Risiko, dass sie auf gar keine Angebote zurückgreifen können. … Beim Gastgewerbe können wir bei Ampere noch keine unterschiedlich ausgeprägten Schwierigkeiten beim Finden neuer Energieanbieter feststellen. Grundsätzlich ist die Risikobewertung bei den Lieferanten allerdings gestiegen. Unter Umständen kann sich das noch verschärfen. …ff
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