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Immigration als Chance: Fachkräftemangel und Einwanderung

chefs - 2022-11 - Seite 7-9: Das deutsche Einwanderungssystem krankt. Das kann sich das Land in Leiten des eklatanten Fachkräftemangels nicht mehr länger leisten. Die Beschäftigung von Flüchtlingen, Asylanten und Menschen aus Drittländern in Asien oder Afrika könnte den Druck auf die Gastronomie und Hotellerie spürbar senken. Doch dazu müsste die Politik die Weichen jetzt endlich richtig stellen und Bürokratie abbauen > eil er keine Auszubildenden und Mitarbeiter:innen mehr finden konnte, wollte Gastronom Wolfgang Nickel seinen Freizeit- & Ferienhof im Osternienburger Land in Sachsen- Anhalt, den er mit seiner Frau Kerstin betreibt, schon schließen. Doch es kam anders: Während einer Rundreise durch Indonesien wurde er gefragt, ob er nicht eine Möglichkeit sähe, jungen Indonesiern eine Ausbildung in Deutschland zu ermöglichen. Er sah sie. „Seit 2015 habe ich rund 4 000 junge Frauen und Männer nach Deutschland geholt und ihnen zu einem Ausbildungsplatz verholfen, bis Ende dieses Jahres kommen noch etwa 600 dazu. Bis auf sehr wenige, ich schätze höchstens zehn, konnten alle dem ersten Arbeitsmarkt zugeführt werden." Inzwischen ist auch die Politik auf die Erfolgsgeschichte von Wolfgang Nickel und sein Unternehmen Ausbildung & Leben in Deutschland (AuLiD) aufmerksam geworden. … Im Gespräch mit dem Ministerium ging es auch um das Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG), das nach Ansicht von Wolfgang Nickel von Grund auf überarbeitet werden muss, weil es in erster Linie die Immigration von Fachkräften mit Universitätsabschluss regelt. „Zahlreiche Branchen, also nicht nur Gastronomie und Hotellerie, wissen doch nicht mehr ein noch aus. Deutschland ist auf Immigration angewiesen, braucht aber nicht nur Absolvent:innen mit Hochschulabschluss, sondern vor allem auch Handwerker sowie Berufskraftfahrer und Pflegekräfte." Vor kurzem erzählte ihm ein Mitarbeiter des Arbeitsministeriums ganz stolz, dass es gelungen sei, 15 Elektriker nach Deutschland holen. … Während der Corona-Lockdowns haben rund 100 000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte der gastgewerblichen Branche den Rücken gekehrt. Und es könnte gar noch schlimmer kommen: Laut einer Umfrage der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) kann sich ein Drittel der Beschäftigten nicht mehr vorstellen, weiterhin im Gastgewerbe zu arbeiten - sie haben die Nase gestrichen voll. …ff

 

 

  

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