chefs - 2022-11 - Seite 39-40: Taylor Shearman über ihren beruflichen Werdegang, die Führungsrolle im Jumeirah Maldives, Frauen in der Küche und die Herausforderung Einkauf für ein Resort im Paradies > Kochen vor und mit Gästen - damit kennt sich Taylor Shearman aus. Wenn sie mit Küchenchef Hernan Ruiz aus Peru Ceviche-Rezepte vorstellt, ist sie ganz in ihrem Element. Sie strahlt und sprüht vor Begeisterung, erklärt die Zutaten und deren Verarbeitung, ist zupackend, immer in Bewegung, und man bekommt einen Eindruck davon, wie sie ihre Mitarbeiter:innen führt: mit Herz, Kopf und Hand. … chefs!: Taylor, Sie sind 31 Jahre jung und arbeiten im Paradies. Sie verantworten vier Restaurantkonzepte und das übrige kulinarische Business in diesem wunderschönen Luxusresort. Sie führen zudem ein 52-köpfiges Team. Das klingt nach Glückskind mit Traumjob! Shearman: In der Tat - ich liebe, was ich tue, und liebe, wo ich es tue. Die Sonne, das Klima, das Meer - das ist ganz mein Ding. Doch es ist natürlich auch herausfordernd, sich als weibliche Führungskraft in der nach wie vor von Männern dominierten Profiküche, noch dazu in einem muslimischen Land, zu positionieren. Das ist nicht immer einfach, aber ich habe meinen Weg gefunden. chefs!: Wer Sie beim Teamwork mit Ihrem Küchenchef Hernan Ruiz beobachtet, gewinnt den Eindruck, dass Sie eine taffe und resolute Chefin sind. Shearman: Ja, ich bin immer zielorientiert und fokussiert, doch ich führe vor allem mit viel Herz und Empathie. Ichlege sehr großen Wert auf eine offene Kommunikation untereinander. Mein Team kann mir jederzeit sagen, wenn ihm etwas nicht passt, denn auch ich muss ja sagen, wenn es etwas zu ändern gibt. Ich habe ein wunderbares Team, aber gefühlt die Hälfte meines Arbeitstages bin ich damit beschäftigt, die Emotionen im Team unter Kontrolle zu halten. … chefs!: Wie haben Sie sich auf diese Herausforderung vorbereitet? Shearman: Ich koche, seit ich elf oder zwölf bin, anfangs für die Familie, meinen Vater und meine zwei Brüder. Meine Großmutter war eine hervorragende Köchin, meine Mutter ganz das Gegenteil. Deshalb habe ich als einziges Mädchen unter den Geschwistern die Verpflegung übernommen. …ff
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