AHGZ - 2022-41/42 - Seite 28-: Das Hotel in der Hauptstadt, das die Jury des Hotelforums überzeugt hat, war einst Gericht und Gefängnis> Beim +196 hotelforum in München wurden am 6. Oktober die Finalisten des Wettbewerbs um den Titel der Hotelimmobilie des Jahres verkündet. Beim Sieger, dem Wilmina Berlin, wurde aus einem ehemaligem Frauengefängnis ein stilvoller Rückzugsort. Gestaltet hat das denkmalgeschützte Areal ein Architekten-Paar: Almut Grüntuch-Ernst und Armand Grüntuch waren ursprünglich von einem Investor beauftragt worden, der aber angesichts zahlreicher Hürden durch den Denkmalschutz die Lust an dem Projekt verlor. Die Architekten kauften schließlich das Gelände und bauten darauf in den Bestandsgebäuden das Hotel ein, dazu einen Veranstaltungsbereich sowie ein Restaurant. Inzwischen - die Bauzeit war mit 100 Monaten nicht gerade kurz - sind sie auch Hotelbetreiber. „Wir sind zur Hotellerie gekommen wie die Jungfrau zum Kind“, fasste Armand Grüntuch bei der Preisverleihung zusammen und fügte hinzu: „Wir haben dadurch viel Respekt vor der Branche bekommen.“ Das Wilmina ist Teil eines denkmalgeschützten Justiz-Ensembles aus dem 19. Jahrhundert. In der Kantstraße blieb das ehemalige Frauengefängnis jahrzehntelang unzugänglich, verborgen im Inneren des Häuserblocks. Von der Straße aus ist nur das frühere Amtsgericht im Vorderhaus zu erkennen, das unter dem Namen Amtsalon als Kunst- und Kulturraum zu neuem Leben erwacht ist. ... ff
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