First Class - 2022-08 - Seite 14-15: Wieso es sich lohnt, in ein denkmalgeschütztes Gebäude zu investieren, erklärt Thomas Döbber-Rüther. > first class: Herr Döbber-Rüther, was hat Sie an dem Fachwerkhaus in Waren so fasziniert? Ich bin ein großer Freund von allem Historischen und zudem Verfechter der Privathotellerie und so ein Gebäude, wie das, welches wir jetzt gekauft haben, bekommt man heute gar nicht mehr. So ein Haus wird entweder vererbt oder es gehört der Stadt. Deshalb habe ich beim ehemaligen Redaktions- und Druckhaus der Warener Zeitung sofort zugeschlagen… bevor Marco Nussbaum es mir noch vor der Nase wegschnappt. (lacht) Hätten Sie auch ein neues Haus gebaut? Nein, ich hätte kein neues Haus gebaut. Vielmehr habe ich dieses eine bestimmte Gebäude gesehen und musste es einfach kaufen. … Wie kompliziert war das mit dem Denkmalschutz? Der Denkmalschutz hat zwei Dinge vorgegeben, die nicht verändert werden dürfen: die Außen-Fassade musste so bleiben, also Farbe, Mauerwerk, Dachziegel und Fenster. Und innen im Haus gibt es eine Treppe original aus dem Jahr 1698, da darf auch nichts verändert werden. Sie führt vom Erdgeschoss in den ersten Stock. Ich habe sie einscha¬len lassen, denn mir war das Holz aus dem 17. Jahrhundert zu schade für den Hotellalltag. Aber der Handlauf ist komplett original. Die Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz war kein Problem. Dadurch, dass das Haus schon seit langer Zeit ein stadtbekanntes Objekt war und ist, ging alles relativ zügig. … Das Hotel Waren an der Müritz ist klimapositiv. Wie steht die Branche Ihrer Meinung nach in puncto Nachhaltigkeit insgesamt da? Ich bin unter anderem froh, dass sich das Rheinhotel Dreesen früh um Geothermie gekümmert hat. Teilweise fehlt es Betrieben in dieser Hinsicht an Struktur und Unternehmenskultur. Da hat die Individualhotellerie einen riesengroßen Vorteil gegenüber den Ketten. Sie ist meist viel schneller und effektiver, so auch in der Energiefrage. …ff
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