AHGZ - 2022-29/30 - Seite 1044-1047: Bei den aktuellen Gestaltungstrends in der Gastronomie zeigen sich die Folgen der Pandemie. Privatsphäre und Hygiene sind prägende und bleibende Themen, es heißt sich einzurichten im New Normal. Ladenbau und Gastraumdesign eröffnet dies spannende Möglichkeiten, auch weil sich das Konsumverhalten gewandelt hat. Nachhaltigkeit und "Instagrammability" werden unverzichtbar> Die Pandemie hat die Welt verändert. AHA ist längst nicht mehr Ausdruck des Erstaunens, sondern kürzt seit über zwei Jahren die gängigsten Regeln ab, um sich und andere vor dem Coronavirus zu schützen. Die Wichtigsten: Abstand und Hygiene. Beides hat massiven Einfluss auf die Ansprüche genommen, die seitdem an Gasträume aller Art gestellt werden: Mindestabstände und Hygienekonzepte müssen, egal ob im Ladenbau oder in der weit verzweigten Gastrobranche - seien es Hotels, Restaurants, Cafés oder Bäckereien mit Caféeinheit - mitgedacht und eingehalten werden. Entsprechend sind die jeweiligen Flächen großzügiger zu planen. Um auf mögliche neue Einschränkungen reagieren zu können, ist größtmögliche Flexibilität bei der Möblierung gefragt, die insgesamt modularer wird und entsprechend leichter umgestaltet werden kann als bei maßgeschneiderten Konzepten. Im Café- und Frühstücksbereich lässt sich dies ganz einfach durch kleinere Tische erreichen, die bei Bedarf zusammengestellt oder auseinandergeschoben werden können. Statt auf Sitzbänken nehmen die Gäste aus gleichem Grund auch immer häufiger auf Stühlen Platz. Sehr beliebt sind auch inselartig wirkende Sitzbereiche mit höheren Rückenlehnen, die den Gästen einerseits eine Privatsphäre einräumen, andererseits werden dadurch geschickt die Hygieneabstände gewahrt. Und gleichzeitig geht es immer darum, eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen, die im Gedächtnis bleibt. ... Das Bewusstsein dafür soll und kann sich ebenfalls in der Ladeneinrichtung und/oder Gastraumgestaltung widerspiegeln, sodass rundum stimmige Gesamtkonzepte entstehen, durch die sich der viel zitierte rote Faden zieht, dem alles andere nachfolgt. Es beginnt bei der Gastronomie, geht über ins Interior Design, zum Service und zur Speisekartengestaltung und endet bei Kleidung und Accessoires der Mitarbeitenden, schließlich isst das Auge immer mit. ... ff
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