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Greenwashing im Label-Wald - Balázs Tarsoly

First Class - 2022-06/07 - Seite 86-87: Wir befinden uns in einer Ära des Greenwashing: Kaum ein Marketing-Trick bleibt ungenutzt, um Konsumierenden fälschlich ein gutes Gewissen zu vermitteln. Balázs Tarsoly von Branding Cuisine spricht Klartext. > it Greenwashing werden PR- und Marketing-Methoden bezeichnet, die darauf zielen, einem Unternehmen ohne hinreichende Grundlage ein verantwortungsvolles, umweltfreundliches Image zu verleihen. Die Ziele von Greenwashing sind Verwirrung und Irreführung, die Ablenkung von den realen Verhältnissen, das Verzögern der Umsetzung wirksamer Maßnahmen und damit das Vermitteln eines guten Gewissens, damit Kunden und Gäste guten Gewissens konsumieren können. Und jetzt alle: „Wir sind klimaneutral!“ > Klimaneutralität bedeutet, nicht mehr Treibhausgase zu emittieren, als man auch binden kann. Da alles CO2-Emissionen verursacht, lässt sich Klimaneutralität über ein Ausgleichen der eigenen Emissionen erreichen, dem sogenannten Offsetting, indem man beispielsweise in „grüne“ Initiativen investiert und Bäume pflanzt. Hier gibt es gleich drei Dinge zu beachten. … Label führen häufig in die Irre > Im Frühsommer 2022 wird das von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen) vorgestellte, verpflichtende sogenannte Tierwohl-Label mit fünf Stufen diskutiert und wohl noch dieses Jahr eingeführt. Es soll Konsumierenden Transparenz geben. Die Notwendigkeit von Transparenz ist unbestritten, denn Konsumierenden dürfte es schwerfallen, bei den zahlreichen bestehenden sogenannten Tierwohl-Labeln durchzublicken. So dürfte den wenigsten bewusst sein, dass das vierstufige Haltungsform- Label von den großen Lebensmitteleinzelhändlern stammt, dass seine einzelnen Stufen nur marginale Unterschiede in der Tierquälerei aufweisen: Ein 100 Kilogramm schweres Schwein hat in der höchsten Haltungsstufe 4 lediglich 1,5 m² Platz zur Verfügung im Vergleich zur niedrigsten Stufe 1 mit 0,75 m². …ff

 

 

  

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