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Kalkulation: Mut zu Transparenz

AHGZ - 2022-27/28 - Seite 24-: Die wachsende Inflation sorgt auch in absehbarer Zeit weiterhin für ansteigende Lebensmittelpreise - das hat auch Auswirkungen auf das Gastgewerbe. Eine bewusste Kalkulation kann helfen, den Betrieb zu sichern> Mit lauten Schlagzeilen heizt die Publikumspresse die Diskussion um die Preiserhöhungen im Außer- Haus-Markt an: „4,90 Euro für einen doppelten Espresso - jetzt drehen die Gastronomen durch“, heißt es da empört. Außer Acht bleibt dabei die gesamte Wertschöpfungskette, die hinter dem Espresso steht: Der Mangel an Agrarrohstoffen, Holz, Energie- und Logistikkosten, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, der Fachkräftemangel und die zusätzliche Anhebung des Mindestlohns wirken sich flächendeckend auf die Kostenstrukturen in der Branche aus - ein Ende der Preissteigerungen ist nicht absehbar. Hatten sich viele Gastronomen nach der Coronakrise endlich ruhigere Zeiten gewünscht, zeigt sich, dass die Lage angespannt bleibt. Um weiterhin ordentlich wirtschaften zu können, müssen sie ihre Preise erhöhen - auch auf die Gefahr hin, dabei Gäste zu verlieren, die die Preissteigerungen nicht mittragen möchten oder finanziell nicht in der Lage dazu sind. Dennoch ist Mut zur Transparenz gefordert, intern wie extern. Denn je bewusster der Unternehmer seinen Betrieb führt, je mehr Kontrolle er über seine Kosten hat, desto entspannter kann er der neuen Herausforderung begegnen. ... Experten gehen derzeit von einer Preissteigerung beim Wareneinkauf von ca. 20 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021 aus. Im Oktober 2022 steigt der Mindestlohn auf 12 Euro - mit entsprechenden Auswirkungen auf die gesamte Gehaltsstruktur des Unternehmens. Erwartet wird, dass diese politische Entscheidung mit zusätzlichen 18 Prozent Lohnkosten zu Buche schlägt. Wie sich die Energiekosten mittelfristig entwickeln werden, ist aktuell schwer abschätzbar. Noch besteht die Hoffnung, dass sich diese irgendwann wieder auf einem erträglicheren Niveau einpendeln. ... ff

 

 

  

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