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design# Auf Abstand bleiben? / Wie die Pandemie das Hoteldesign verändert

AHGZ - 2022-23/24 - Seite 2020-2023: Es sieht so aus, als hätten wir in Deutschland die schwierigsten Phasen der Corona-Pandemie hinter uns. Doch die zwei Jahre mit Lockdowns und Quarantäne haben nicht nur die Hotels verändert, sondern auch die Gäste. Hoteliers müssen sich darauf einstellen, dass Gäste nach der Pandemie auf andere Dinge achten als davor. Die Tourismus-Professorin Nicola Zech beobachtet, dass Hoteliers sich beim Hoteldesign zu oft auf zwei Instanzen verlassen: Ihren eigenen Geschmack und die Meinung von Architekten. Dabei gingen die wichtigsten Fragen gerne unter: Was wollen die Gäste und was ergibt operativ überhaupt Sinn? „Architekten sind oft große Fans von enormen Glasflächen oder Hochglanz-Granit", sagt Zech. „Diese brauchen aber einen deutlich höheren Reinigungsaufwand, ziehen also im Housekeeping lange Folgekosten hinterher." Ein anderes Thema seien Materialien. „Manche Stoffe halten länger als andere." Hoteliers rät sie, nicht nur auf den Preis der Erstanschaffung zu achten. Auch wenn abwischbare Sitzmöbel erst mal teurer sein mögen, langfristig können sie viel Geld sparen. ... Beim Thema Handdesinfektion verweist Zech auf Kreuzfahrtschiffe. Um Krankheitsausbrüche auf den vollgepackten Ozeanriesen zu vermeiden, gehört es dort seit langem zum Standard, dass die Gäste ihre Hände vor dem Betreten der Restaurants kurz desinfizieren. Dem Wohlbefinden der Gäste an Bord schade das nicht. „Wir müssen es schaffen, das neue Bewusstsein für Hygiene- Rituale in die Gestaltung von Räumen einzubauen und nicht als Einschränkung, sondern als Impuls für Entwürfe anzunehmen", schlug Monika Losos vom Studio Ausslinger schon letztes Jahr im Gespräch mit der ahgz vor. ... ff

 

 

  

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