Top hotel - 2022-06 - Seite 44-45: Zwei Jahre Corona in den Umsatzbüchern und nun fundamentale Preissteigerungen: Wie können Hospitality-Unternehmerinnen und -Unternehmer sowie die Gäste dies verkraften? Bettina von Massenbach vom FCSI gibt Tipps für den richtigen Umgang im Betriebsalltag. > Tophotel: Frau von Massenbach, wie wirken sich die Preissteigerungen auf die Hospitality-Branche aus? Bettina von Massenbach: Die coronabedingten Lieferengpässe bei Consumer-Goods aus China bestehen immer noch. Nun kommt der Mangel an Agrarrohstoffen und Energie-Ressourcen hinzu. Durch die Anpassung der niedrigen Lohnstufen auf ein allgemeinverbindliches Niveau muss außerdem das gesamte Gehaltsgefüge neusortiert werden. Das bedeutet, dass Vorplanungen der Einkaufspreise, ob Rohöl, Ackerprodukte oder auch Dienstleistungen, nicht mehr machbar sind. Die Intervalle für Preisverhandlungen werden immer kürzer. Was bedeutet das für Hotelküchen? Wirtschaftlich betrachtet sinken die Renditen, es entsteht eine Warenknappheit an Grundnahrungsmitteln. Hinzu kommen steigende Energie- und Logistikkosten. Auch die Gäste leiden unter den Preissteigerungen. Ist das anhand von neuen Erwartungen oder verändertem Konsumverhalten im Hotelrestaurant spürbar? Die Speisekarte ist eine der wichtigsten Stellschrauben beim Umgang mit Preissteigerungen. Die Gäste wägen zwischen Freude am Erlebnis und dem Sparbuch ab. Der Hotelier gerät in eine Zwickmühle und muss ein Gespür dafür entwickeln, inwieweit er seine Preise im F&B-Bereich an seine Gäste weitergeben kann, beziehungsweise in welchem Rahmen seine Gäste bereit sind, mehr Geld auszugeben. Wie können Hoteliers darauf reagieren? Das Herzstück eines jeden Restaurants ist die Speisekarte, da sollte angesetzt werden. Hier spiegelt sich der gesamte Prozess von Wareneinkauf, Lagerkapazitäten, Produktion, Personalverfügbarkeit bis hin zum Verkauf wider. Aus der Analyse der Produkte lassen sich Schlüsse zur Herkunft und Qualität ableiten. …ff
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