chefs - 2022-06 - Seite 52-53: Am IST-Studieninstitut ist im April die neue Weiterbildung „Betriebliches Eingliederungsmanagement" (BEM) gestartet. chefs! hat mit dem Gesundheitsexperten Sebastian Ehrke über die Wichtigkeit und die Ziele von BEM gesprochen > AIs betrieblicher Gesundheits- und Eingliederungsmanager sowie lnklusionsbeauftragter bei dem Unternehmen amedes beschäftigen Sie sich täglich mit Fragestellungen aus dem betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM). Was ist das Besondere an Ihrem Job? Ehrke: Da ich mich sowohl im BGM als auch im BEM eng an den Bedürfnissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter orientiere, bringt mein Job jede Menge Abwechslung mit sich. Das ist einerseits sehr interessant, aber andererseits oft sehr arbeitsintensiv, weil Lösungen häufig individuell erarbeitet werden müssen. chefs!: Wie schätzen Sie den Stellenwert eines erfolgreichen betrieblichen Eingliederungsmanagements für Unternehmen ein? Ehrke: Ein strukturiertes BEM ist auf jeden Fall ein hilfreiches Werkzeug bei der Unterstützung von langzeitkranken Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und fördert neben der Reduzierung von krankheitsbedingten Fehlzeiten auch die Unternehmenskultur und die Mitarbeiterbindung. Vor allem vor dem Hintergrund des anhaltenden Fachkräftemangels und dem hohen Stellenwert von Arbeitgeberattraktivität ist das BEM also nicht zu unterschätzen. chefs!: Mitarbeiter*innen können nach längerer Krankheit oft nicht mehr die gleiche Leistung bringen. Manchmal wird das von Vorgesetzten und Kollegen nicht akzeptiert. Wie kann man einer solch schwierigen Situation vorbeugen? Ehrke: Leistungsminderung kommt nicht nur mit einer vorangegangenen Erkrankung daher, sondern betrifft uns alle im Laufe unseres Arbeitslebens. Daher ist es generell wichtig, eine Gesprächskultur zu entwickeln, die sich offen mit diesem Thema befasst. … chefs!: Sagen wir, ein Mitarbeiter kommt nach langer Krankheit zurück an seinen Arbeitsplatz. Wie bringen Sie ihn möglichst erfolgreich wieder in den Arbeitsprozess? Ehrke: Idealerweise beginnt das BEM schon vor der tatsächlichen Rückkehr, und es soll gemeinsam mit den betroffenen Akteuren den optimalen Weg für den Wiedereinstieg ebnen. Hierbei ist es wichtig, dass betroffene Mitarbeiter in einem datengeschützten Rahmen über die Ursache der krankheitsbedingten Fehlzeiten und die eigenen Erwartungen an die Wiedereingliederung sprechen können. …ff
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