Cost & Logis - 2022-04 - Seite 20-21: Im Interview spricht Sie über innere Balance in unruhigen Zeiten. > Frau Kraatz, Sie coachen Mitarbeiter im Umgang mit schwierigen Situationen wie etwa der Pandemie - mit dem Ziel, die Resilienz zu steigern. Was bedeutet das? Resilienz ist die Fähigkeit, gelassener mit Stress oder stressauslösenden Reizen umzugehen. Es ist eine Art inneres Immunsystem gegenüber Herausforderungen. Zu den sieben Kern-Elementen der Resilienz gehören: 1.Optimismus - damit ist ein gesunder Optimismus und eine positive Grundeinstellung gegenüber dem Leben und unseren Mitmenschen gemeint, die es uns ermöglicht, auch im Schlechten etwas Positives zu erkennen. 2. Lösungsorientierung -darunter versteht man die Möglichkeit, ein Problem zu analysieren, nach einer Lösung suchen zu können, diese umzusetzen oder bei Bedarf neue Lösungsansätze zu finden. 3. Akzeptanz - das Verständnis, dass sich immer etwas ändert, wir aber nicht alle Aspekte kontrollieren können oder in der Hand haben. Akzeptieren, was änderbar ist, und was (augenblicklich noch) nicht. Das kann Stress und gefühlte Ohnmacht verringern. 4. Beziehungen gestalten - die Fähigkeit, Kontakte zu anderen aufzunehmen und mit Wertschätzung und Respekt zu kommunizieren. Beinhaltet auch die Fähigkeit, mit Konflikten umgehen zu können und mir Hilfe zu holen, wenn ich nicht mehr weiterweiß. 5. Eigenverantwortung - mich selbst und andere richtig einschätzen können, die Eigen-und Fremdwahrnehmung 6. stärken. Meine Reaktionen, Gefühle und Denkmuster reflektieren. … Wie kann es in einem von anhaltend negativen Nachrichten geprägten Umfeld gelingen, die innere Balance zu behalten? Das ist eine Sache, die immer wichtiger wird und auf die ich auch in meinen Vorträgen und Seminaren eingehe. „Energie geht dahin, wohin ich meine Aufmerksamkeit richte". Wenn ich anfange, vegetarisch zu essen, stelle ich fest, wie viele tolle vegetarische Gerichte es gibt. Genauso ist es mit meiner Aufmerksamkeit, die ich auf Nachrichten oder negative Ereignisse in der Welt oder in meinem Umfeld richte. Wieviel Zeit und Raum gebe ich dem? Verfolgen mich schlechte Gedanken dazu noch sehr lange und spreche ich viel darüber? Wie beeinflussen sie meinen Tag? …ff
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