chefs - 2022-04 - Seite 11-: Da ist sie! Endlich, möchte man sagen. Die Reform der Ausbildungsverordnung für die gastronomischen Berufe war längst überfällig. Acht Jahre hat es gedauert, eine sehr lange Zeit. Aber lieber gewissenhaft und nachhaltig diese wichtige Thematik angehen, als sie mit heißer Nadel stricken und keine echte Veränderung schaffen. Mein Respekt gilt allen Kollegen*innen, die an diesem Projekt mitgearbeitet haben. Sie alle haben sicherlich nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt, aber auch mit der Gewissheit, dass am Ende an dem Ergebnis viel Kritik geübt werden wird. Aber sind wir doch mal ehrlich: Die Ausbildung in den gastronomischen Berufen muss sich verändern, wenn wir in Zukunft wieder Erfolg haben wollen. Die Ausbildungsberufe in ihrer bestehenden Form waren nicht mehr attraktiv für junge Menschen. Es wurde an vielem festgehalten, was heute mit dem Beruf nur noch wenig zu tun hat. Wenn ein Berufsbild sich verändert, muss sich die Ausbildung anpassen. Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Wertschätzung, Verbraucherschutz, Hygiene und Teamwork sind nicht Zukunftsthemen für unsere Branche, sondern es sind die aktuellen Herausforderungen. Wir können durch unsere Arbeit einen wichtigen Beitrag zu Umweltthemen leisten, da ist die neue Zusatzqualifikation zum vegetarisch-veganen Koch genau der richtige Weg. … Ich möchte aber auch einige kritische Punkte ansprechen. Die Zeit zur Umsetzung der neuen Verordnung in den Betrieben ist sehr knapp. Man hat acht Jahre an dem Projekt gearbeitet und gibt jetzt den Ausbildungsbetrieben fünf Monate Zeit für die Umsetzung. Viele zukünftige Auszubildende sind bereits eingestellt, und ihnen ist während der Praktika oder in Bewerbungsgesprächen gesagt worden, was sie in ihrer Ausbildung erwartet. …ff
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